Zombieblogs und Nickerchen

Dieses Blog durchlebt gerade eine Phase, in der viele andere Blogs, die Auslandsaufenthalten ihrer Autoren gewidmet waren, verendet sind.
Das Problem ist: Zuerst ist alles neu und man möchte lieber einige Zeit durchleben, bis man anfängt, das Leben am neuen Ort auf Papier (oder auf digitale Äquivalente) zu bannen. Dann ist alles zwar nicht mehr so ganz neu, aber gerade deswegen ist umso mehr los, man möchte jede Sekunde würdigen und denkt sich: Darüber schreiben kann ich auch später noch. Und schließlich hat man sich eingelebt und empfindet das neue Land als gewohntes Lebensumfeld, kann nicht vernünftig zwischen den verschiedenen Sprachen unterscheiden (“Auf der einen Hand kann ich es verstehen, aber auf der anderen Hand – nun ja, du hast einen Punkt.”), entschuldigt sich bei Menschen, die einem auf die Füße treten, und trinkt Tee mit Milch.

Das Blog befindet sich also im Mitttagsjahresschlaf. Nein, das Blog ist nicht tot, und nein, es ist auch nicht untot – als Zombie wird man es erst dann bezeichnen können, wenn es noch nach dem Ende des Auslandsaufenthaltes herumtorkelt und nach Gehirnen schreit.
On the bright side: Ich bekomme Besuch. In dreieinhalb Stunden wird meine Sockendreiecks-Ehefrau (weitere Insider-Titel möge man sich dazudenken) in Notts eintreffen und mein Zimmer sieht im Moment wie eine Manifestation der menschlichen Fähigkeit aus, Kram (engl.: Stuff) auf geradezu zauberhafte Art und Weise anzuziehen. Auch wenn die Autorin dieses Blogs ab und an einmal gern das Gefühl hat, nicht genug zu erleben, haben sich in diesen Monaten einige Auslandsjahresthemen angehäuft, welche sich vor Geltungsdrang aufplustern – darunter Konferenzbesuche, Ausflüge in einschlägige britische Universitätsstädte und in Britain’s gay capital, Snowboardversuche auf Kunstrasen und Unbeschreibliche Schrecken aus Finsteren Untiefen der Meere. Schließlich möchte ich doch nicht etwa den Eindruck erwecken, ich würde hier studieren.

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