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Bei der Vollendung eines neuen Lebensjahres klopft die Frage, was denn im letzten Jahr passiert ist, mindestens genauso hörbar an die Tür zur Seele wie an Silvester. Die Verfasserin dieses Eintrags findet zwar, dass Geburtstage totally overrated sind, konnte sich aber trotzdem nicht mit dem Gedanken anfreunden, den diesjährigen allein mit Eltern zu erdulden verbringen und hat sich deshalb mit Mister D. und Ukulele nach Hamburg verzogen. Geburtstag feiern. Hiermit möchten ich gern bestätigen, dass wir es ganz ohne blaue Augen, die wir vorher nicht hatten, überlebt haben und nun ein Lieblingsgetränk mehr haben.

Zombieblogs und Nickerchen

Dieses Blog durchlebt gerade eine Phase, in der viele andere Blogs, die Auslandsaufenthalten ihrer Autoren gewidmet waren, verendet sind.
Das Problem ist: Zuerst ist alles neu und man möchte lieber einige Zeit durchleben, bis man anfängt, das Leben am neuen Ort auf Papier (oder auf digitale Äquivalente) zu bannen. Dann ist alles zwar nicht mehr so ganz neu, aber gerade deswegen ist umso mehr los, man möchte jede Sekunde würdigen und denkt sich: Darüber schreiben kann ich auch später noch. Und schließlich hat man sich eingelebt und empfindet das neue Land als gewohntes Lebensumfeld, kann nicht vernünftig zwischen den verschiedenen Sprachen unterscheiden (“Auf der einen Hand kann ich es verstehen, aber auf der anderen Hand – nun ja, du hast einen Punkt.”), entschuldigt sich bei Menschen, die einem auf die Füße treten, und trinkt Tee mit Milch.

Das Blog befindet sich also im Mitttagsjahresschlaf. Nein, das Blog ist nicht tot, und nein, es ist auch nicht untot – als Zombie wird man es erst dann bezeichnen können, wenn es noch nach dem Ende des Auslandsaufenthaltes herumtorkelt und nach Gehirnen schreit.
On the bright side: Ich bekomme Besuch. In dreieinhalb Stunden wird meine Sockendreiecks-Ehefrau (weitere Insider-Titel möge man sich dazudenken) in Notts eintreffen und mein Zimmer sieht im Moment wie eine Manifestation der menschlichen Fähigkeit aus, Kram (engl.: Stuff) auf geradezu zauberhafte Art und Weise anzuziehen. Auch wenn die Autorin dieses Blogs ab und an einmal gern das Gefühl hat, nicht genug zu erleben, haben sich in diesen Monaten einige Auslandsjahresthemen angehäuft, welche sich vor Geltungsdrang aufplustern – darunter Konferenzbesuche, Ausflüge in einschlägige britische Universitätsstädte und in Britain’s gay capital, Snowboardversuche auf Kunstrasen und Unbeschreibliche Schrecken aus Finsteren Untiefen der Meere. Schließlich möchte ich doch nicht etwa den Eindruck erwecken, ich würde hier studieren.

Where There Is Tea, There Is Hope

Leute wie ich haben’s gut, sie können nämlich über Weihnachten heim fahren und nach den Weihnachtsferien wieder nach Hause fahren. So langsam gewöhnt man sich sogar an das britische Essen*.

Am Freitag** war ich gemeinsam mit einigen Mädels aus meiner Hall dann auch zum ersten Mal in einem der Clubs in Nottingham. Der Abend begann wie gewohnt im Pit & Pendulum, von wo aus wir beschlossen, The House of Coco Tang einen Besuch abzustatten. Die hauseigene Spezialität dort ist die “Mad Hatter’s Tea Party”, ein japanischer Grüntee mit Blumen, der frisch aufgegossen und großzügig mit einigen anderen Dingen (Absinth…) verfeinert serviert wird – und zwar in einer chinesischen Teekanne mit passenden Trinkschüsselchen und unter der Bedingung “only one serving per person per night”.
Danach ging es in Das Lokal, Dessen Name Nicht Genannt Werden Darf und wo man auch noch um zwei Uhr nachts etwas zu essen bekommt – und dann ganz dekadent im Taxi nach Hause. Meine Wenigkeit hält noch immer deutlich mehr von englischen Pubs als von Diskotheken, aber kannmanjamalmachen.

Das neue Semester an und für sich verspricht inhaltlich erfolgreicher zu werden als mein letztes – habe ich mich doch endlich dazu durchgerungen, auch mal Philosophy of Mind zu hören. Hier hege ich noch immer den heimlichen Gedanken, dass es sich bei unserem Dozenten um eine bislang unbekannte Regeneration des Doktors aus Doctor Who: Er ist jung, unglaublich britisch, trägt eine schwarze Brille mit dickem Rand, hat schwarze Haare, um deren Aussehen er sich ganz offensichtlich Gedanken macht, gestikuliert beim Reden wild in der Luft herum und unterbricht sich oft selbst, weil er plötzlich eine neue Idee hat, wie er etwas erklären kann. Bemerkenswerterweise kam mir dieser Gedanke in den Sinn, bevor er angefangen hat, über Aliens im Allgemeinen und Marsbewohner im Speziellen zu reden.

Aus unterirdischen Gefilden habe ich nichts neues zu berichten, und auch andere Club-Mitgliedschaften erweisen sich leider als unspektakulär: Erst gestern habe ich sechs Stunden auf einem RAF***-Flugplatz verbracht — leider auf und nicht über dem Flugplatz, denn es herrschte zu schlechtes Wetter, und dabei hatte es in den ersten Stunden vor Ort noch nicht einmal ansatzweise geregnet und danach auch nur ganz kurz. Aber die Sichtweitenähe… Man wollte auch nicht gleich wieder zurückfahren, also saß man in einem Bus auf dem Feld herum und trank Tee, denn where there is tea, there is hope und es bestand Hoffnung, dass das Wetter sich mal bessern würde. Ä-ä. Sämtliche (auch militärische) Wetterberichte stellten sich leider als ziemlich optimistisch heraus. Laut Aussage der Anwesenden kommt das ziemlich oft vor, was im Nachhinein wenig überraschend ist. (Erklärungen dafür, wieso Caving in England beliebter ist als in Deutschland und das bei Dingen, die so wetterabhängig sind wie Segelfliegen, andersherum ist, möge sich jeder selbst einfallen lassen.)

Dafür schert sich die Rambling and Hillwalking Society nicht um schlechtes Wetter (ansonsten müsste sie vermutlich auch an zwei von drei Sonntagen ihren Bus stornieren), sondern verlangt von Mitwanderern wasserdichte Kleidung (keine Jeans, Menschen in Jeans werden erwürgt, gelyncht, den Drachen zum Fraß vorgeworfen, und/oder dürfen nur den leichtesten Walk mitlaufen) und festes Schuhwerk. Bei der 15km-Wanderung durch den Regen im Peak District vor acht Tagen hat die Autorin dieser Zeilen den Hintergrund des Regelwerks empirisch bewiesen nicht widerlegt, da sie feststellen musste, dass ihre Jacke nicht halb so wasserdicht ist wie sie gedacht hatte. Fotos von dieser Wanderung sind leider nicht spektakulärer als ein Ausflug zum Unterbacher See in Düsseldorf an einem Regentag, sie enthalten bloß mehr Schafe.

Zum Abschluss dieses Eintrags möchte ich mich für die Abwesenheit von weiteren Bildern entschuldigen (mein Kartenlesegerät befindet sich im Moment, nun, … vermutlich befindet es sich irgendwo).
Die Webcomic-Fans unter euch, die Amazing Superpowers noch nicht kennen, mögen sich hierdurch vertröstet fühlen. (Netterweise sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass zu jedem Comic ein Secret Panel existiert. Amazing Superpowers ohne sie zu lesen ist wie xkcd ohne alt-Text.)


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* Gerüchten zufolge hat ein Bewohner einer der Halls of Residence ein Blog eröffnet, das den Titel “Potatoes of the Day” trägt — mit selbsterklärendem Inhalt.
** Gemeint ist Freitag, der 19. Februar. Dieses Posting musste eine zeitlang unveröffentlicht und unfertig in den Untiefen des WordPress-Entwürfe-Ordners verharren und wird somit erst heute (10. März 2011) rückdatiert ins Netz gesetzt.
*** Für diejenigen Leser, die überrascht sind, wie organisiert der Terrorismus in England zu sein scheint: RAF steht für Royal Air Force.

Happy New Year!

Ein frohes neues Jahr an alle Leser dieser Zeilen und an solche, die es werden wollen! Im Moment stehen bei mir Prüfungen vor der Tür und ich muss mich bemühen, um auf den Rat der großen roten Buchstaben zu hören, welche den Umschlag des Reiseführers “Per Anhalter durch die Galaxis” schmücken. Damit mit diesem Auslandsjahresblog aber nicht das passiert, was mit Auslandsjahresblogs nach den ersten Wochen oft passiert, ist hier ein Lagebericht.

Weihnachten ist vorbei, alle mitgebrachten Mince Pies sind aufgegessen und am Sonntag geht’s zurück auf die Insel, diesmal in einem Flugzeug – auch wenn dies einen moralischen Verstoß von ungefähr 0.2 Mattauch[1] mit sich bringt.

In den Ferien habe ich Anna in Lausanne besucht, danach ganze zwei Tage in München verbracht, Weihnachten zuhause in Düsseldorf gefeiert und bin die darauffolgende Woche lang auf der CdE-Winterakademie gewesen, mit dem schlechtesten Anfahrtszeit-zu-Akademiezeit-Verhältnis ever: Die Hinfahrt Düsseldorf-Altenburg mit dem Fernverkehr dauerte länger als die (zehnstündige) Rückfahrt mit dem Nahverkehr, trotz (oder vielleicht gerade wegen) ~500 km Fahrtstrecke.

Außerdem habe ich zwei neue Autoren für mich entdeckt. Der erste Autor ist der Gruselklassiker HP Lovecraft. Etwas weniger schauerhaft, aber nicht minder tentakelmonsterhaltig, sind die Christmas Carols, welche die HP Lovecraft Historical Society mit neuen Texten versehen und vertont hat:

Allgemein gilt: Es lautet fhtagn! und nicht etwa fthagn!

Der zweite stammt ebenfalls aus der Kategorie derjenigen Autoren, nach dem ersten Lesen der Werke derer man sich fragt, wie man es geschafft hat, zwar einiges über sie gehört, aber sein ganzes bisheriges Leben über noch nichts von ihnen gelesen zu haben: Neil Gaiman. Für Fans von einschlägigen Autoren[2], die gegen ein wenig mehr Finsternis in ihrem Leben nichts einzuwenden hätten, ohne weiteres zu empfehlen.

Zum Abschluss und als kleiner, bitterer Weihnachtszeitnachgeschmack eine in diesem Jahr entstandene Animation zu seinem Gedicht “Nicholas Was …”.

39 Degrees North: Christmas Card 2010 from 39 Degrees North on Vimeo.

Für den Text des Gedichtes hier klicken.

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[1] Auf der CdE-Winterakademie 09/10 eingeführte und nach dem Leiter des Moralphilosophie-Kurses benannte Maßeinheit.
[2] Adams, Pratchett, Fforde …

Auslandstreffen, 12.-14. November

Da mir bereits vorgeworfen wurde, dieses Blog würde zum reinen Höhlenbericht mutieren: Dies ist überhaupt nicht wahr! Leider. Der Club hat die letzten beiden Caving-Trips schon wegen Fahrermangels absagen müssen, und unsere bisherige Fahrerin zieht nun aus Nottingham weg, sodass nicht klar ist, wann und ob und überhaupt.
Daher mal ein Eintrag, der nach dem zweiten Absatz keine einzige Höhle mehr erwähnt (auch nicht die kleinen auf dem Campus, die eigentlich gar nicht als Höhlen zählen, weil sie nur etwas größere Wölbungen in der Wand sind, aber dennoch durch einen Zaun vom Weg abgesperrt sind, über den zu klettern eine weitaus größere Gefahr bietet als die eigentliche ‘Höhle’ zu betreten. – Also, nein, auch die kleinen auf dem Campus nicht!).

Am 12.-14. November fand das Auslandstreffen der Studienstiftung in London statt. Der Freitag wurde eingeleitet von einem Vortrag von Lord Rees über Wissenschaft, Zukunft und den ganzen Rest.

Beim darauffolgenden Empfang traf man erstaunlich viele alte Bekannte, aber natürlich sehr viele neue Gesichter:
“…und, was studierst du so?”
– “Mathe und theoretische Physik.”
– “Waaas, warum studiert man das denn als Frau?”
– [Sekunden voller Sprachlosigkeit] “Nun, so ziemlich genau aus den gleichen Gründen, aus denen man es als Mann studieren würde. Was studierst du denn?”
– “Wirtschaftswissenschaften.”
– “Lustig, genau darauf hätte ich bei dir auch getippt!”

Am Samstag standen Workshops auf dem Programm. Ich entschied mch für die Schiene “Kunstgeschichte”, da die meisten Workshopgruppen sich entweder mit Unternehmensberatung oder soziologisch-politischen Gegenständen befassten (und weil er von einer Dame gehalten wurde, die verdammt toll war: “…es dürfen auch Fachfremde in meinen Workshop! Von Ihnen als Studienstiftler wird ja allesamt erwartet, dass Sie eine Mischung aus Superman und Meister Proper sind…”). Die Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, der Workshop behelligte uns über den Unterschied zwischen Raubkunst und Beutekunst und führte schleßlich (nachdem wir die Workshopleiterin überredet hatten) auch ins Innere des Museums selbst.

Abends waren wir zum Dinner ins Lincoln’s Inn eingeladen. Vermutlich war der Ort gewählt worden, weil man auch all diejenigen, die in Cambridge oder Oxford studieren, beeindrucken wollte. Liebe Organisatoren, es ist euch gelungen!

Am Sonntag hielt eine Journalstin des FOCUS einen Vortrag über britische Politik, Tories und Wahlen.

Und dann war’s auch schon vorbei. Schön war’s!

Don’t Sit Down Into A Waterfall (Caving in Yorkshire, 5.-7. November 2010)

Try a thing you haven’t done three times. Once, to get over the fear of doing it. Twice, to learn how to do it. And a third time to figure out whether you like it or not.

– Virgil Thomson

Da ich mir habe sagen lassen, man solle nicht aus einem misslungenen Mendips-Ausflug auf sämtliche Höhlen dieser Welt schließen, war ich Anfang dieses Monats erneut mit dem Club unterirdisch unterwegs, diesmal in Yorkshire.

Da einige Leute kurzfristig abgesagt hatten, brachen wir gerade mal zu neunt im Minibus auf. Auch die gesamte Stimmung war weitaus gemütlicher: Den Freitagabend verbrachten wir am Kamin sitzend.
Am Samstagmorgen ging es dann runter. Caving hat etwas unglaublich Britisches an sich: Draußen ist gleißend heller Sonnenschein, Vögel zwitschern, das Gras ist grün, und man geht hin und begibt sich freiwillig an nasse, kalte und stockfinstere Orte.
Die Höhlen, die wir besucht haben, waren Old Ing, Birkwith Cave und Calf Holes.
Die wichtigste Lektion, die ich am Samstag gelernt habe, ist: Wenn man einen Wasserfall herunterklettert, sollte man sich nicht in die Öffnung setzen, aus der das Wasser herauskommt. Nach und nach drückt das Wasser von hinten dann nämlich doch ganz schön. (Unser Leader konnte sich danach nicht verkneifen, mir unter die Nase zu binden, dass jeder, der es besser weiß, durchaus seinen Spaß daran findet, hinter den Idioten unterwegs zu sein, die sich in Wasserfälle setzen.)
Wieder in der Hütte angekommen, machten wir uns daran, das Abendessen vorzubereiten. Das Essen beinhaltete unter anderem sehr misslungene Spaghetti (die völlig zerkocht waren und zudem Opfer eines fehlgeschlagenen Einfärbversuches geworden sind: Der Tradition absurd bunten Essens auf den Caving-Trips gerecht zu werden wollend, kippten wir blaue und schwarze Lebensmittelfarbe ins Nudelwasser – da wir nicht rechtzeitig daran gedacht hatten, allerdings erst nachdem die Nudeln schon gekocht waren. Was lediglich den Effekt hatte, dass das Nudelwasser ziemlich seltsam aussah und die Nudeln etwas grauer waren als sonst) und eine exzellente Bolognese-Sauce.
Am Samstagabend gingen alle zu einer abstrus frühen Uhrzeit schlafen – die einzigen Personen, die nach Mitternacht noch wach waren, standen mit zu Umhängen umfunktionierten Handtüchern in der Küche herum, löffelten übrig gebliebene Bolognese aus dem Topf und waren Carl und ich.

Am Sonntag hatte meine Gruppe das Pech, sich am ziemlich überfüllten Eingang zur Höhle Sell Gill wiederzufinden. Kurz nach uns begann ein professioneller SRT-Trainingskurs seinen Abstieg, gefolgt von dem Caving-Club der Uni in York, sodass wir letztlich den gesamten Morgen nur ungefähr acht Meter unter der Erde mit SRT-Technikübungen verbrachten. Nun kann ich das Seil ohne Hinschauen um mein Abseilgerät spannen. Liebe LMU, zählt das als Schlüsselqualifikation?

Als Fazit kann ich bloß gestehen, dass ich mich glücklich schätzen kann, mit nach Yorkshire gefahren zu sein und dass dies bestimmt nicht mein letzter Caving-Ausflug wird.


(Mit Dank an Joe für einige der Fotos!)

Nebenbei bemerkt: Petzl ist allgegenwärtig. Man schaue sich zum Beispiel aufmerksam den Trailer zu ‘Sanctum’ (einem Höhlentaucher-Thriller, der Anfang des nächsten Jahres in die Kinos kommen soll) an.

Ode an die Stirnlampe

Ode an die Stirnlampe

Eng ist der Schuh, weit die Pupille
Ein Lichtstrahl hastet rasend schnell
Durch junge frische Morgenstille
Pechschwarz wird schattenhaft, wird hell

Kein Echo des vergangnen Tages
Des Sonnenaufgangs Bote nicht
‘s ist lediglich ein kleines, vages
Halbleiterbauelementlicht.

Weit ist der Weg, dunkel die Nacht
Unter den Füßen ächzt der Berg
Bestrahlt vom Technikwunderwerk,
das graue Katzen bunter macht.

O Stirnlampe, mit deinem Schein
Bin ich nun nimmermehr allein!
Mit deinem strahlend hellen Segen
Erleuchtung liegt auf allen Wegen!

Bei denjenigen, die dieses lyrische Kunstwerk bereits vor einiger Zeit auf Facebook bewundern durften, möchte ich mich für die Dopplung entschuldigen – ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, durch diesen Eintrag dem Ergebnis meiner ‘Shoppingtour’ dieses Wochenende in London zu huldigen:

Total tolles Teil!

Halloween

In Nottingham dauert vieles länger. Zum Beispiel dient “Weihnachten” als Bezeichnung eines Zeitraums von mehreren, salopp zwischen Dezemberbegnn und Neujahr gestapelten Wochen, und auch Halloween dauert mindestens eine ganze Woche lang, in der man in der Innenstadt täglich Horden seltsam gekleideter Menschen beobachten kann.
Halloween (oder auch: Hallowe’en) bezeichnet ein Fest, welches jährlich am 31. Oktober zelebriert wird und sich in letzter Zeit sogar in unseren heimischen Gefilden zunehmend einiger Beliebtheit erfreut. Während sich Halloween in Deutschland aber hauptsächlich in der Form einiger Mottoparties manifestiert, auf denen stets auch nur ein Teil der Leute verkleidet ist, ist hier bildhaft die Hölle los. Die Briten sind Fancy Dress als Partyform ohnehin nicht abgeneigt, und die sicherste Methode, auf einer Halloween-Party seltsam angeschaut zu werden, ist es, sich nicht grün zu schminken, sich keine Vampirzähne zu besorgen und den Kunstblut-Vorrat daheim zu vergessen. In seiner Popularität ist das Halloween-Feiern mit dem Karneval im Ruhrgebiet vergleichbar (durch seine Tendenz zu düsteren, morbiden, abstrusen Kostümen zumindest mir aber auch um Größenordnungen sympathischer).
Ich durfte am Halloween-Wochenende bei drei verschiedenen Gelegenheiten in einen dämonischen Tarnanzug schlüpfen, nämlich bei Halloween-Socials des Caving Clubs und der Halloween-Party der Sci Fi and Fantasy Society. (Erstes Kostüm: Supergirl. Zweites Kostüm: Figur aus Pride and Prejudice and Zombies. Drittes Kostüm: Zombie-Revolutionär, mit Dank an David für die Idee.) Während die SFFS-Party eine unglaubliche Kostümvielfalt und Detailtreue mit sich brachte (es gab natürlich auch einen Dopplereffekt!), beinhalteten die Socials weitere Besuche in dem (in diesem Blog bereits mehrfach erwähnten, aber nicht weniger toll werdenden) Pit and Pendulum. Von dem Halloween-Schmuck in Form eines riesigen künstlichen Spinnennetzes und einiger dekorativer Dämonen mal abgesehen, brauchte das Pit gar nicht so viel an seiner Inneneinrichtung zu verändern, denn selbige umfasst auch fürgewöhnlich Dinge wie alte anatomische Beschreibungen von Haustierschädeln, Vitrinen voller seltsamer, organischer, in Gläsern schwimmender Dinge und Foltergeräte, die an den Wänden hängen. Da Caver, sozusagen berufskrankheitsbedingt, großen Spaß daran haben, sich durch enge Zwischenräume zu quetschen (gängige Abendbeschäftigungen umfassen etwa die Herausforderung, seitwärts durch einen Stuhl zu dringen), konnten wir es uns natürlich nicht verkneifen, in eine der Wanddekorationen zu klettern.

A Trafalgar Square Conversation

Me: “Excuse me, Sir – do you know how to get to Piccadilly Circus from here?”
Police Officer: “Yes.”
(10 seconds of silence, then he smiles.)
“Oh, do you want me to tell you?”

Fotos aus Nottingham

Zwecks Ausgleich der bisherigen Textlastigkeit einige Fotos aus den ersten Wochen. Ab jetzt wird alles nach Möglichkeit sowohl beschrieben als auch bebildert.